Mats Giller ist sechs Jahre alt und wohnt zusammen mit seiner Schwester Luzia und seinen Eltern in Feilbingert. Rein äußerlich sieht man dem Jungen mit Lockenkopf nicht an, dass er an globalen Entwicklungsstörungen und Epilepsie aufgrund einer angeborenen Hirnfehlbildung leidet. Mats lernt viele Dinge nur sehr langsam und durch unzählige Wiederholungen, Lernimpulse und Reize.
Ergotherapie, Logopädie und ein gut strukturierter Alltag im Förderkindergarten und auch Zuhause unterstützen ihn dabei. Im Sommer besuchte die Familie für zwei Wochen das ADELI Medical Center in der Slowakei. Laut Cindy Giller-Henn, der Mutter von Mats, wurden bereits nach wenigen Tagen Erfolge sichtbar, wie das Springen auf einem Bein, das Zählen bis 15 oder das Unterscheiden von links und rechts. All diese scheinbar kleinen Veränderungen sind für die Familie ein riesen Erfolgserlebnis. Die Kosten für diese Therapie wurden nicht von der Krankenkasse übernommen. In diesem Fall hilft der Förderverein Lützelsoon e.V., wofür die Familie sehr dankbar ist. Die Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung, musste die Familie selbst stemmen.
Mats braucht zum Leben, Lernen und Spielen sehr viel Begleitung, therapeutische und medikamentöse Unterstützung sowie manche Hilfsmittel. Die Familie wünschte sich daher ein Spezialfahrrad, welches eine „ganz normale Radtour“ ermöglicht, um ein Stück Normalität in den stressigen Alltag zu bringen. Da die Familie Giller den Kaufpreis des Fahrrads nicht alleine stemmen konnte, startete der Förderverein Lützelsoon e.V. einen Spendenaufruf.
Die Resonanz aus Feilbingert und der Umgebung war sehr groß. Beispielsweise verkauften Kinder aus der Lembergstraße Limonade, um Spenden zu bekommen. Die Schüler und Schülerinnen der Grundschule sammelten im ganzen Ort und absolvierten sogar einen Spendenlauf. Der CDU-Ortsverband verzichtete auf die Wahlgeschenke und unterstütze stattdessen dieses Vorhaben und Christmann Baustoffe nutzte ihr Firmenjubiläum, um Spenden zusammenzutragen. Auch das Gasthaus Grünewald rührte kräftig die Spendentrommel.
Dank dieser vielen tollen Aktionen und Spenden, ist es Herbert Wirzius und dem Förderverein Lützelsoon zur Unterstützung krebskranker und notleidender Kinder und deren Familien e.V. gelungen, dass der Familie dieses Spezialfahrrad ermöglicht werden konnte. Die Familie bedankt sich für alle Spenden, die dieses Vorhaben möglich gemacht haben: „Verwandte, Freunde und auch viele Menschen, die uns nicht persönlich kennen, haben Interesse gezeigt, gespendet und sich mit uns über das Tandem gefreut. Es war eine sehr berührende Erfahrung, wieviel Hilfe man bekommt, wenn man darum bittet.“
Am 23.09.2019 besuchten Isabell Lauf, Lukas Stilz und Annika Scheidt (Förderverein Lützelsoon) die Familie in Feilbingert, um sich das Tandem anzuschauen. Natürlich wurde damit auch eine Runde gedreht und man konnte Mats die Freude ansehen.
Der Förderverein Lützelsoon zur Unterstützung krebskranker und notleidender Kinder e.V. bedankt sich bei allen Spendern, die das erst möglich gemacht haben. Auch für die Einsatzbereitschaft der Familie selbst.
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